Nürnberg: Besuch aus dem Weltraum

100 Projektoren zeigten UFO. 7.000 Besucher kamen in 7 Stunden. Wow! Im Rahmen der „Blauen Nacht 2017“ zeigte das stadtflimmern im Nürnberger Museum für Kommunikation und im DB Museum auf 100 Super-8-Projektoren außerirdische Erlebnisse. In einer großen Installation waren Filmschleifen der englischen TV-Serie UFO zu sehen, die 1970 entstanden ist. Auch andere Science-Fiction-Reihen wurden in Endlosschleifen präsentiert. Die Filminstallation ratterte am Samstag, dem 6. Mai, ab 17 Uhr bis spät in die Nacht.

Foyer, Treppenhaus und Säle des Museumskomplexes wurden Schauplatz des Spektakels. stadtflimmern war Ausrichter der eigenwilligen Filmschau. Wie hat man sich 1970 die Zukunft vorgestellt hat? Offenbar mit lilafarbenen Haaren, silbrig glänzenden Kostümen und Netzhemden – denn so zeigten sich die Akteure der britischen Serie. Vorgeführt wurden die UFO-Schmalfilme auf Projektoren der Marke Eumig, die ebenfalls in den 1970er Jahren entstanden sind. Früher haben Hobbyfilmer darauf ihre Urlaubserinnerungen gezeigt. Oder es wurden im Familienkreis Kauffilme angeschaut – so wie die Serie UFO.

In der Installation verschmelzen übereinander und nebeneinander projizierte Szenen mit dem Rattern der Projektoren. Die Wände der Räume werden zu einer Geisterbahn für die Sinne – ganz gemäß dem Motto des Abends: Odyssee. Über eine Traverse, die auf sieben Meter Höhe hoch gekurbelt wurde, konnten im neun Meter hohen Sall Filme auf zwei Ebenen projiziert werden. Ein einmaliges Erlebnis.

„Die Vorführapparate haben wir technisch aufgearbeitet, damit sie den Marathon der Blauen Nacht unbeschadet überstehen“, verrät Jürgen Lossau vom stadtflimmern. Für den Fall, dass Projektoren trotzdem schlapp machen, standen noch ein paar Ersatzgeräte parat. Alle Super-8-Bildwerfer erhielten spezielle Drahtkonstruktionen, um die Filme in Endlosschleifen (Loops) projizieren zu können.

„Für uns war die Super-8-Invasion unseres Museums ein absolutes Highlight; die Inszenierung hat unsere Räume auf eindrucksvolle Weise verwandelt. Wir haben nur positive Rückmeldungen bekommen. Zusammen mit den anderen Beiträgen hatten wir dieses Mal eine Veranstaltung auf sehr hohem künstlerisch-kreativem Niveau, was sich auch im Besucher-Rekord-Ergebnis niedergeschlagen hat. Wir werden das stadtflimmern in bester Erinnerung halten. Vielleicht ergibt sich wieder einmal eine Gelegenheit zur Zusammenarbeit.“

Dr. Rainer Mertens
DB Museum